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Was haben Kinderfüsse und Füsse im Alter gemeinsam?

Wussten Sie, dass 98% der Kinder mit gesunden Füssen zur Welt kommen, aber nur noch 40% im erwachsenen Alter gesunde Füsse haben.

Dieses Phänomen interessierte mich bereits in meiner Ausbildung zur Podologin, weshalb ich meine Abschlussarbeit über Kinderfüsse schrieb. Der Praxisalltag zeigt, dass nicht nur Kinder zu kurze und enge Schuhe tragen, sonder auch Erwachsene. In den Konsultationsgesprächen stellte ich oft fest, dass viele Personen auf Grund zu kleiner Schuhe im Kindsalter, heute Beschwerden haben. Gemäss einer Studie des östreichischen Bundesministeriums zum Thema "Kinderfüsse - Kinderschuhe", trägt jedes zweite Kind zu kurze Schuhe. 69% der Kinder tragen zu kurze Strassenschuhe und 88% zu kurze Hausschuhe. Ein Forschungsprojekt der Universität Wien zeigte auf, dass Kinder bis zu 5 Schuhgrössen zu kurze Schuhe tragen. Wie ist so etwas möglich?


Eigenheiten der Füsse die Sie beim Schuhkauf berücksichtigen sollten:

  • Einer der beiden Füsse ist meistens länger (bis zu 6 mm / 1 Schuhgrösse).
  • Am Abend sind die Füsse grösser als am Morgen (das Volumen nimmt bis zu 5% zu, ca. 1 cm breiter / 3 mm länger).
  • Im Stehen sind die Füsse länger als im Liegen (Unterschied von 3-6 mm).
  • Durch die Belastung  beim Gehen werden die Füsse etwas länger und die Zehen schieben sich beim Schritt kräftig nach vorne.
  • Kinderfüsse wachsen im Alter von 3-6 Jahren ca. 1 mm pro Monat. 

Auch zu berücksichtigen gilt, dass die Schuhgrössen in Europa nicht genormt sind. 



Das Nervensystem und die Empfindlichkeit der Kinderfüsse sind sich in den ersten Lebensjahren stark am Entwickeln. Dies hat zur Folge, dass Kinder auf Druck relativ schmerzunempfindlich reagieren, wenn ein Schuh zu kurz oder zu eng ist. Eine regelmässige Überprüfung, ob die Schuhe noch passen, empfiehlt sich. Bei Kinder im Alter von 1-3 Jahren alle 3 Monate, von 3-6 Jahren alle 4 Monate und von 6-10 Jahren alle 5 Monate. Menschen fortgeschrittenen Alters sollten unbedingt ihre Schuhgrösse ebenfalls regelmässig überprüfen. Durch die Belastung und das Altern des Fusses senkt sich das Quergewölbe. Dies führt dazu, dass der Fuss länger und breiter wird. Die Füsse von Personen mit Diabetes und/oder Neuropathie (schmerzunempfindliche gegen Druck) sind denen von Kindern gewissermassen gleichzustellen. Es gibt verschiedene Methoden zur Überprüfung der Fuss- und Schuhgrösse. 

Schablone: Kinder oder Erwachsene stellen sich barfuss auf einen festen Karton. Mit einem Stift den Umriss beider Füsse nachzeichnen. Bei der längsten Zehe 12-17 mm hinzufügen. Die Schablone ausschneiden und in den Schuh einlegen zur Überprüfung.

plus12: Das Messinstrument "plus12" eignet sich hervorragend zur schnellen und einfachen Überprüfung. Das Massband plus12 ausfahren und nacheinander beide Füsse messen und den Millimeterwert ablesen (inkl. 12mm Spielraum). puls12 in den Schuh einführen, ausfahren und Millimeterwert erneut ablesen (Innenlänge des Schuhes). Sind beide Werte identisch, passt der Schuh.

Einlagesohle: Falls die Einlagesohlen der Schuhe herausnehmbar sind, die Füsse auf die Einlagesohlen stellen. Diese müssen mit der Breite der Füsse übereinstimmen und 12-17 mm länger als die längste Zehe sein. 

Achtung! Das überprüfen der Grösse mittels Fersenspiel funktioniert bei Kindern nicht. Kinder rollen dabei die Zehen ein, rutschen nach vorne um dem Finger von Mama / Papa Platz zu machen. 

Zur Themavertiefung empfehlen wir das Buch "Kinderfüsse-Kinderschuhe" von Wieland Kinz. Selbstverständlich führen wir auch das Messinstrument puls12 in unserem Sortiment.

Bei Interesse oder Fragen dürfen Sie sich gerne an uns wenden.